Die Ernährungspyramide gliedert die verschiedenen Lebensmittel in Ebenen auf, wobei die jeweilige Ebene aussagt, wie wichtig bzw. wie oft wir Lebensmittel dieser Ebene im Alltag zu uns nehmen sollten. Die Basis der Pyramide steht für das, wovon wir möglichst viel zu uns nehmen sollten und an der Spitze das, was in geringen Massen gut für uns ist.
Die einzelnen Lebensmittel einer Ebene haben alle einen ähnlichen Nährwert. Damit meint man, dass beispielsweise die Ebene Milchprodukte auf den Mineralstoff
Kalzium zielt. Das bedeutet, falls du kein Fan von Käse wärst, könntest du deinen täglichen Kalziumbedarf auch mit einem Glas Milch oder ähnlichem decken.
Zu beachten ist, dass die Ernährungspyramide flexibel ist und es nicht genau diese eine gibt, die jeder einhalten muss. Klar ist, dass die Ernährungspyramide unsere
Energie- und Nährstoffansprüche deckt, jedoch darf sie unter gewissen Bedingungen leicht angepasst werden:
Bei aktiven Sportlern gilt eine etwas andere Ernährungspyramide.
Da sportlich aktive Personen mehr Energie brauchen als andere, benötigen sie energieliefernde Getreideprodukte. Aus diesem Grund besteht die
Möglichkeit, die Gemüse-Früchte-Ebene mit der Getreideebene zu tauschen.
Auch für Vegetarier gibt es eine etwas angepasste Art der Ernährungspyramide.
Vegetarier essen bekanntlich keine Lebensmittel von toten Tieren, also kein Fleisch, keine Fleischprodukte oder Fisch. Aus diesem Grund setzen
sie mehr auf Soja, Milchprodukte oder Eier. Deshalb ist die Milch-Milchprodukte-Gruppe grösser.
Wasser ist der Hauptbestandteil des menschlichen Körpers. Der Wassergehalt von erwachsenen Personen liegt im Durchschnitt bei 60 %. Es transportiert
unsere durch Lebensmittel aufgenommenen Nährstoffe zu ihren Wirkungsorten (z.B. Muskeln). Abfallprodukte unseres Körpers werden ebenso durch das Wasser an die Ausscheidungsorgane transportiert.
Um diese und weitere wichtige Körperfunktionen optimal zu unterstützen, sollte man immer genügend Wasser trinken, damit der menschliche Wassergehalt konstant bleibt.
Empfohlen werden täglich mindestens zwei bis drei Liter Wasser. Und wenn wir Wasser schreiben, meinen wir auch Wasser. Süssgetränke oder alkoholische Getränke
zählen dementsprechend nicht dazu. Ist man nebenbei noch körperlich aktiv, empfiehlt es sich, mehr Wasser zu sich zu nehmen.
Gemüse und Früchte enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe. Beispielsweise Wasser, Mineralstoffe, Vitamine und viel mehr. Diese Inhaltsstoffe sind
wichtig, da sie unseren Stoffwechsel anregen, die Darmtätigkeiten fördern und das Immunsystem stärken. Aus diesem Grund sind sie die unterste Ebene der festen Nahrungsmittel.
Ebenso sind Gemüse und Früchte kalorienarm, weshalb wir grosszügig davon essen dürfen. Laut Ernährungspyramide sollte man am Tag fünf Stück (am besten drei
Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte) essen und das möglichst bunt. So stellen wir sicher, dass wir eine möglichst gesunde und breite Nährstoffaufnahme haben. Und weil sie vielseitig
verwendbar sind, können wir die Nährstoffe auf verschiedene Arten aufnehmen. Beispielsweise in Form eines Früchteshakes, als Beilage zu einer Mahlzeit oder als Zwischenmahlzeit.
Unser Körper braucht regelmässigen Nachschub an Energie, damit er funktionieren, bzw. leistungsfähig bleiben kann. Diese Energie erhalten wir durch das
Verbrennen von Getreideprodukten wie Brot, Teigwaren, Reis usw. Aus diesem Grund wird diese Ebene der Ernährungspyramide auch als "Energielieferant" bezeichnet. Nebst den Getreideprodukten gibt
es noch die Hülsenfrüchte. Als Hülsenfrüchte bezeichnet man Linsen, Bohnen, Erbsen usw. Sie enthalten nebst anderen wichtigen Nährstoffen wertvolle pflanzliche Eiweisse und Nahrungsfasern,
weshalb man sie nicht vergessen sollte.
Empfohlen sind pro Tag drei Portionen. Für körperlich aktive Personen schaden auch vier Portionen nicht. Zu beachten gilt, dass man auf Vollkornprodukte setzen
sollte, und nicht auf Weissmehlprodukte. Vollkorn sättigen in der Regel länger und regen die Verdauung an. Und im Gegensatz zu Weissmehlprodukten liefern Vollkornprodukte Proteine, Vitamine und
Mineralstoffe, weshalb sie bei einem "Znüni" oder Frühstück nicht fehlen sollten.
Die erste Nahrung, die ein Baby zu sich nimmt, ist Milch. Grund dafür ist, dass Milch alles enthält, was ein Baby für ein schnelles Wachstum braucht.
Bekanntlich enthält Milch viel Kalzium, was unsere Knochen und Zähne stärkt. Die Milchprodukte teilen sich diese Ebene der Ernährungspyramide mit den Eiweisslieferanten. Sprich Fleisch, Fisch,
Eier und Tofu. Sie liefern Proteine, (Synonym für Eiweiss) welche nicht nur für den Muskelaufbau wichtig sind, sondern auch für das Erneuern von Zellen und das Wachstum.
Oftmals denken wir, dass wir extra Mahlzeiten brauchen, um unseren Eiweissbedarf zu decken. Jedoch wird dieser mehr als gedeckt. Es genügt, wenn wir drei- bis
viermal pro Woche eine Portion Fleisch oder Geflügel essen. Auch Milchprodukte müssen wir nicht endlos viel essen. Davon genügt es, wenn wir beispielsweise zwei Deziliter pure Milch trinken oder
150 – 200 Gramm Milchprodukte essen. Ausser bei Käse, da genügen 30 – 60 Gramm über den Tag verteilt.
Fette und Öle versorgen uns mit hoch konzentrierter Energie. Sie liefern unserem Körper lebensnotwendige Fettsäuren, wichtiges Vitamin E und sekundäre
Pflanzenstoffe. Eine gute Versorgung mit Vitamin E steigert die Gedächtnisleistung. Gewisse Fettsäuren sind gut für die Durchblutung und halten die Blutgefässe jung.
Bei Fetten und Öle sollte man sich in Acht nehmen, denn oft ist es so, dass wir gar nicht bemerken, wie viel Fett oder Öl ein Lebensmittel in sich hat. Diese werden
auch "versteckte Fette" genannt, da wir sie auf den ersten Blick nicht sehen. Gebäcke, Glace, Biskuits, Saucen oder salzige Knabbereien sind Beispiele für Lebensmittel mit versteckten Fetten.
Diese sollte man sparsam konsumieren, da sie minderwertige gehärtete Fette beinhalten, die einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben können. Oftmals genügt eine Handvoll Nüsse und zwei
Esslöffel hochwertiges Pflanzenöl, um den Tagesbedarf zu decken.
Seit Generationen sind Süssigkeiten sehr beliebt. Eine kleine Süssigkeit, am besten nach der Hauptmahlzeit, darf sicherlich sein. Zucker liefert uns
leere Kalorien – sprich, für kurze Zeit hat unser Körper Energie, jedoch keine wertvolle bzw. brauchbare Nährstoffe. Hat man Hunger, so können Süssigkeiten für kurze Zeit aushelfen. Doch nach
einigen Minuten löst das in den meisten Fällen einen noch grösseren Hunger aus oder man hat danach noch mehr Lust auf Süsses.
Da wir mittlerweile an der Spitze der Ernährungspyramide sind, gilt hier; weniger ist mehr. Man sollte Süssigkeiten und salzige Knabbereien in geringen Massen
geniessen, da der Zucker- und Fettgehalt oftmals unterschätzt wird. Beispielsweise hat ein halber Liter Limonade glatte 14 Stück Würfelzucker in sich, was schon sehr viel ist. Aus diesem Grund
sollte man die Faustregel, eine Handvoll Süssigkeiten oder salzige Knabbereien pro Tag, einhalten.