Die fünf motorischen Grundfähigkeiten


Ausdauer

Die Ausdauer ermöglicht es uns, eine gewisse Leistung/Intensität über eine möglichst lange Zeit durchhalten zu können. Der Jogger bietet sich hier als gutes Beispiel an, denn er muss eine bestimmte Geschwindigkeit beim Joggen über eine längere Zeit halten können. 

Nebst dem Durchhaltevermögen spielt die Widerstandsfähigkeit eine Rolle bei der Ausdauer. Sie sorgt dafür, dass wir widerstandsfähig gegenüber Ermüdung sind und eine möglichst effiziente Regeneration haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um psychische Ermüdung (Geist) oder physische Ermüdung (Muskel) handelt.

Kraft

Die Fähigkeit Kraft ist dazu da, um einem Widerstand durch Muskelkontraktionen standzuhalten bzw. diesen zu überwältigen. Hier können wir als Beispiel die Beinpresse nehmen. Dabei muss mit der gesamten Kraft in den Beinen das schwere Gewicht (Widerstand) weggedrückt werden. Die Fähigkeit selbst kann nochmals in vier Kategorien aufgeteilt werden.

Maximalkraft

Wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei der Maximalkraft um die grösste mögliche Kraft, die ein Mensch einem Widerstand entgegenwirken kann. Dabei kann der Widerstand unüberwindbar (statische Maximalkraft) oder nur einmal zu überwinden (dynamische Maximalkraft) sein.
Die Maximalkraft bildet die Basis der Kraftfähigkeit. Somit sind Kraftausdauer, Reaktivkraft und Schnellkraft einen Teil der Maximalkraft. 

Reaktivkraft

Die Reaktivkraft stellt uns die Fähigkeit zur Verfügung, während einer Dehnung der Muskeln Energie zu speichern und darauffolgend freizusetzen. Anhand nachfolgenden Beispiels wollen wir das Ganze simpel erklären. 

Bei einem Standweitsprung gehen wir als Erstes in die Knie. Dadurch entsteht eine gewisse Dehnung in der Beinmuskulatur. Darauf folgt eine explosive Bewegung nach vorne, um so weit wie möglich zu springen. Dabei entladen wir die vorher gespeicherte Energie. 


Kraftausdauer

Kraftausdauer ist ein Zusammenspiel aus Kraft und Ausdauer. Wie wir bereits wissen, ist Ausdauer das möglichst lange Durchhalten einer Leistung/Intensität. Somit bedeutet Kraftausdauer nichts anderes als der Ermüdungswiderstand bei lang andauernden oder sich wiederholenden Kraftleistungen. 

Fehlende Kraftausdauer erkennt man, wenn man beispielsweise eine kraftraubende Aktivität nicht lange oder nur wenige Wiederholungen davon machen kann. 

Schnellkraft

Schnellkraft ist besonders bei Sportarten wie Sprinten, Boxen, Fussball usw. gefragt. Sie beschreibt die Fähigkeit der verschiedenen Muskeln, innert kürzester Zeit optimal schnell Kraft zu bilden. 


Schnelligkeit

Schnelligkeit ist nichts anderes, als auf Reize oder Signale schnellstmöglich zu reagieren oder Bewegungen mit geringem Widerstand schnellstmöglich durchzuführen. Beispielsweise hat ein Sprinter wenig Widerstand und muss so schnell wie möglich über die Ziellinie gelangen. 

Man könnte nun Schnelligkeit mit der Schnellkraft verwechseln. Jedoch spielt, wie schon erwähnt, der Widerstand eine Rolle. Bei der Schnellkraft gibt es einen starken Widerstand, bei der Schnelligkeit jedoch nicht. 

Schnelligkeit ist die einzige der fünf Fähigkeiten, die genetisch determiniert und nur 15 % bis 20 % steigerbar ist. Das bedeutet, dass man von Geburt an eine gewisse Schnelligkeit hat und egal wie effizient und gezielt man sie trainiert, lässt sie sich nicht stark steigern. 

Koordination

Die Koordination ist die Fähigkeit, die es uns ermöglicht, Bewegungen kontrolliert zu steuern und zu harmonisieren. Beispielsweise werden bei Ballsportarten wie Fussball, Football oder Basketball koordinative Fähigkeiten vorausgesetzt, da sie komplexe aufeinanderfolgende Bewegungsabläufe beinhalten. Sprich beim Basketball müssen wir ständig in Bewegung bleiben, gleichzeitig den Ball prellen.

Sie ist die Fähigkeit, die wahrscheinlich bei der Geburt am wenigsten vertreten ist. Jedoch kann sie durch passende Übungen erlernt oder sogar verbessert werden. Zu einer guten Koordination gehört; Rhythmus, Anpassung und Umstellung, Orientierung, Reaktion und Gleichgewicht. 

Beweglichkeit

Damit unser Körper eine Bewegung gezielt ausführen kann, müssen Gelenke und Muskeln mitspielen. Wie gross der Bewegungsumfang der Gelenke oder die Dehnung unserer Muskeln ist, definiert die Bewegungsfähigkeit. Bei guter Beweglichkeit ist der Bewegungsumfang der Gelenke und die Dehnung der Muskeln gross. 


Im Vergleich zu den anderen vier Grundfähigkeiten hängt die Beweglichkeit von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise vom Geschlecht, dem Alter, der Temperatur oder der Tageszeit. Die Fähigkeit kann mit routinierten Bewegungen oder Dehnen verbessert werden.